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Glaube – Sitte – Heimat

Chronik

St. Hubertus - Schützenbruderschaft
Dorweiler e. V. gegr. 1926

(mit Auszügen der Laudatio von H. Weber zum Jubiläumsfest 2001)

Die Hubertus Schützenbruderschaft Dorweiler e.V. gegr.1926 ging aus dem Kriegerverein Dorweiler hervor.
Die Gründungsversammlung fand in der österlichen Zeit des Jahres 1926 in der Scheune des Landwirts Bauer statt. Zum Präsidenten wurde Heinrich Hoch gewählt. Der Verein erhielt den Namen “ Krieger- und Schützenverein Dorweiler, gegr. 1926“.

Lehrer Jakob Müller berichtet in der Schulchronik unter dem 11. Juli 1926 wie folgt: „Die neu gegründete Schützengesellschaft von hier beging heute ihr erstes Stiftungsfest. Vor Mittag war noch Königsschießen. König wurde Joseph Justen. Am Nachmittage bewegte sich ein imposanter Festzug durch das Dorf. Danach begannen die üblichen Festlichkeiten im Saale der Witwe Chr. Zimmermann und auf der Schützenwiese.

Auch, wenn die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Dorweiler im Jahre 2001 ihr 75-jähriges Bestehen feierte, so sind die Familien aus unserem Ort seit über 500 Jahren mit dem Schützenwesen verbunden. Bereits in der  Zeit von 1470 bis 1609 schlossen sich dreizehn Männer aus unserem Ort mit Ihren Frauen und Kindern der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Nörvenich an. Sie leisteten den Eid, „Gott, der Gottesmutter Maria und den weltlichen Oberen treu zu dienen, gute Kameradschaft zu erhalten und Sitte und Ordnung zu pflegen.

Auch das Königssilber der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Hochkirchen gibt Auskunft  darüber, dass zumindest von 1847 bis 1865 Bewohner aus unserem Ort die Schützentradition dort mitgetragen haben. In dieser zeit erwarben 5 Schützenbrüder aus unserem Ort in Hochkirchen die Königswürde. Es waren dies  1847/48 Heinrich Müllenmeister, 1851/52 Heinrich Herb, 1857/58 Matthias Arnold, 1858/59 Jakob Bauer, 1864/65 G. Wahl.

Die Schützengesellschaft Dorweiler wurde in einer Zeit geboren, die von Inflation, Armut, Arbeitslosigkeit und Kinderreichtum geprüft war. Die Aufrechterhaltung des Vereins und die Durchführung der Schützenfeste war sicherlich kein Honiglecken.

Dennoch wird berichtet, dass alle Schützenfeste, angefangen vom Gründerjahr 1926 bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939, außergewöhnliche Höhepunkte darstellten. Während des Krieges nahm der Krieger- und Schützenverein eine ruhende Stellung ein. Die alten Donnerbüchsen wurden, bevor die Amerikaner Dorweiler belagerten, gegen Kriegsende vernichtet. Sie befinden sich in dem verfüllten Brunnen vor dem Hause „Botz-Kranz“ an der Margarethastrasse 43.

Als die letzten Soldaten aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, erinnerte man sich im Jahre 1950 der inzwischen 24 Jahre alt gewordenen  Schützengesellschaft, brachte sie zu neuem Leben und taufte sie auf den  Namen „St. Hubertus-Schützengesellschaft Dorweiler.

In der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre hatte fast jeder eine Uniform. Überall dort, wo sich unsere Schützen an Umzügen beteiligten, war man begeistert. Auf die Verleihung von Orden hat man lange Jahre verzichtet. Nur so  ist es zu verstehen, dass die Uniformen unserer Schützenbrüder sich erst in den letzten Jahren mit Orden schmückten.

Im Jahre 1961 fiel unsere Schützengesellschaft in Ungnade. Die Schützen besuchten ein Fest, das nach Ansicht des zuständigen Pfarrers von einem für die kath. Kirche unwürdigen Schützenkönig regiert wurde.
 
Als Äquivalent zur Wiederherstellung des guten Friedens wurde alsdann die Schützengesellschaft in St. Hubertus-Schützenbruderschaft Dorweiler umgetauft. Dieser Schritt war von bedeutender Entscheidung; denn aus der profanen Schützengesellschaft, also einer Gesellschaft mit weltlicher Orientierung, entstand eine sakrale Gesellschaft, nämlich eine Bruderschaft mit religiösem Charakter, die eng mit der „Römisch Katholischen Kirche“ verbunden ist.

Mit diesem Schritt bekennt sich die Bruderschaft zu den Grundsätzen und Zielen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Köln. Die Mitglieder verpflichten sich zum Bekenntnis des „Römisch Katholischen Glaubens“, dem Schutz der Kirche, der Sitte und der Liebe zur Heimat, also für Glaube, Sitte und Heimat.

Durch die Eintragung der Bruderschaft ins Vereinsregister wurde sie im Jahre 1975 ein rechtsfähiger Verein, was sich in späteren Jahren als sehr wichtig erwies. Der rechtsfähige Verein ist eine juristische Person, die unter eigenem Namen klagen und beklagt werden; aber auch unter eigenem Namen Vermögen erwerben kann. Grundsätzlich haftet der rechtsfähige Verein nur mit seinem Vereinsvermögen. Im Jahre 1975 wurde der Kuhstall des Landwirts Heinz Siebertz zum Nulltarif  angemietet und zu einem Luftgewehrschießstand umgebaut. In der Folge bildeten sich sehr erfolgreiche Schießgruppen.

Über den Schießsport fanden auch die ersten Frauen zur Schützenbruderschaft. Diese nahmen nun regelmäßig an Schießwettbewerben teil und wurden mehr oder weniger aus versicherungstechnischen Gründen Ende der 70er Jahre in die Bruderschaft  “aufgenommen“ Zunächst nur inaktiv und ohne jegliches Stimmrecht. Das Brauchtumsschießen, also das Schießen auf Pfänder und Vögel ist im Jahre 1976 geändert worden. Der Einsatz für das Schießlos wurde auf DM 0,50 festgeschrieben.

Diese Änderung, die in keinster Weise eine Benachteiligung darstellte, hatte leider zur Folge, dass einige Vereine an einer Freundschaft mit uns nicht mehr interessiert waren.

Im Jahre 1980 wurde eine Halle zum Preise von DM 1.000,- erworben. Der Schützenbruder Jürgen Anton hatte von dem Abriss des Hauses erfahren und entsprechend informiert. Die aus Fertigteilen bestehende, freitragende, 35 x 12 m große Halle, wurde auf dem Grundstück der GEW Köln demontiert, im Gehöft Siebertz eingelagert und im Jahre 1981 und 1982 mit großem Arbeitseinsatz ab-, auf- und ausgebaut, am 3.7.1982 eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.

Die Schützenhalle brannte im Juli 1988 komplett ab. Walter Malek rettete die alte Fahne aus der brennenden Halle. Er wurde mit Brandverletzungen im Krankenhaus behandelt.

Bei den Verhandlungen mit dem Gebäudeversicherer stellten die Eintragung der Bruderschaft ins Vereinsregister und der Miet- und Pachtvertrag vom 21. Dezember 1983 eine sehr entscheidende, rechtliche Bedeutung dar; denn der Vertrag räumt der Bruderschaft, im übertragenen Sinne, Eigentumsrechte während der Pachtzeit, also auch das Verhandlungsrecht ein.

Nach langem „Hin und Her“ mit dem Gebäudeversicherer einigte man sich auf eine für beide Seiten akzeptable Entschädigung.

Der Wiederaufbau der Schützenhalle erfolgte in 1989 und 1990. Die Schützenbrüder  haben ein Werk geschaffen, daß immer wieder bewundert wird und dem unermüdlichen Einsatz, insbesondere dem der jüngeren Schützenbrüder zu verdanken ist. Die Schützenhalle wurde schuldenfrei errichtet. Die Einweihung erfolgte am 20. April 1990.

Beim Königsschießen im Jahre 1992 errang Walter Malek zum dritten male die Königswürde und war somit der erste Schützenkaiser der Bruderschaft.

Ab 1992 schlossen sich Mädchen  der Jungschützenabteilung an. Die Jungschützenabteilung wuchs dadurch auf eine beträchtliche Anzahl an Mitgliedern, die unsere Festzüge in der Folgezeit sehr aktiv begleiteten. Im Jahre 1993 wurde erstmalig mit Carina Fuss eine  Jungschützen-Prinzessin gekrönt.

In den Jahren 96/97 erreichten die ersten jungen Damen ihr 18.Lebensjahr und hätten ohne eine Satzungsänderung ihre aktive Mitgliedschaft beenden müssen.

Nach jahrelangen Diskussionen  gelang es dem Vorstand im Jahre 1996 eine Satzungsänderung zu erwirken, wonach nun auch Schützenschwestern aktives Mitglied werden konnten.

Endlich hatten auch die letzten Zweifler erkannt dass die Zukunft der Dorweiler  Bruderschaft nur mitden Schützenfrauen gemeinsam zu bewältigen ist.

Am 25.10.1996 wurde die Satzungsänderung einstimmig angenommen und ab dem Jahre 1997 begleiteten die ersten Frauen in Schützentracht unsere Bruderschaft bei Festzügen und Festbesuchen.

Im Jahre 1998 wurde eine weitere Vorherrschaft gebrochen, nachdem gleich mehrere Frauen Interesse an der Königswürde  zeigten, wurde Margret Schmitz die erste Königin der Vereinsgeschichte.

Im Jahre 2000/2001 wurde in Absprache mit der Gemeinde das Kriegerdenkmal in den vorderen Bereich des Kirchberges versetzten. Der jetzige Standort des  Kriegerdenkmals ist gut gewählt, bildet, mit der vorgelagerten Fläche, ein Kleinod in unserem Dorfforum und wird von der Bevölkerung mit Stolz und Hochachtung angenommen.

Hier ist zu berichten, dass alle erforderlichen Arbeiten und Kosten für den Versatz des Ehrenmals von der Bruderschaft getragen wurden.

Schon in früheren Jahren stiftete die Schützenbruderschaft einige Bänke für die  Margaretha- Kapelle. Eine weitere Stiftung aus dem Jahre 1972 ist zu erwähnen, es handelt sich hierbei um ein bleiverglastes Fenster und zeigt den Schutzpatron der Bruderschaft, den hl. Hubertus.

Das Schützenfest im Jahre 2001 stand ganz im Zeichen des Jubiläumsfestes. Zum Festkommers erschienen außer den befreundeten Bruderschaften die Bruderschaften des Bezirksverbandes Düren-Ost, Abordnungen der Ortsvereine, Vertreter  aus Politik und Verwaltung, sowie langjährige Geschäftspartner, Freunde und Gönner der Bruderschaft und natürlich viele Dorweiler Bürger. Alle Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum verliefen sehr harmonisch und zur vollsten Zufriedenheit.

Im Jahre 2004 wurde die Ortschaft Dorweiler 900 Jahre alt.

Dies belegt eine Schenkungsurkunde vom 13.April 1104, die besagt, dass eben mit diesem Datum ein Meginher von Randerode dem Stift Mariengraden in Köln seine Besitztümer in Dorwilere  verschenkt. Aus diesem Anlass übernahm die Schützenbruderschaft die Patenschaft für eine 900-Jahr-Feier und die Veröffentlichung einer, von Herrn Türk aus Düren, verfassten Broschüre.

 Die Feierlichkeiten an den Kirmestagen waren ein voller Erfolg. Die Besonderheit: an dem Samstag wurde ein „Rheinischer Abend“  zu Gunsten der Krebsstation der Kinderklinik Amsterdamerstraße in Köln veranstaltet. Kirmessonntag konnte der Vorstand unserer Bruderschaft dem Vertreter des Fördervereins Kinderklinik Amsterdamerstraße Köln einen Scheck in Höhe von 3.400,- überreichen.

Ermöglicht wurde diese stolze Summe durch viele Besucher auch aus den umliegenden Ortschaften, vielen Einzelspenden und den Akteuren des Rheinischen Abends die überwiegend umsonst auftraten, oder nur ihre Auslagen  geltend machten. Und nicht zuletzt durch die vielen fleißigen Hände unserer Schützenschwestern und Schützenbrüder, die unermüdlich im Einsatz waren.

Ein weiteres Novum in der Bruderschaft, nachdem unsere amtierenden Majestäten des Jahres 2004 / 2005 Tim Imgrund und Hildegard Fuss beim Qualifikationsschießen  in Disternich in ihren Gruppen beide den Vogel von der Stange holten und sich als Sieger für das Kreiskönigschießen qualifizierten, gelang ihnen dieses (zumindest für unsere Bruderschaft) seltene Kunststück in Kreuzau nochmals.

Tim Imgrund wurde Kreis-Schülerprinz 2004 / 2005 und erstmalig im Kreis - Schützenbund Düren wurde durch den Kreisbundesmeister Gottfried Reuter mit Hildegard Fuss eine Kreisschützenkönigin gekrönt. 

Der Kreisschützenbund Düren ermittelte im Jahre 2005 seine neuen Kreismajestäten in Dorweiler. Eine große Anzahl  Schützen aus dem Kreis Düren waren angereist, um die einzelnen Wettbewerbe mit zu erleben. Viele Mitglieder unserer Bruderschaft stellten sich in den Dienst der Sache und übernahmen die Bewirtung der Gäste aus dem ganzen Kreis Düren.
Der Nachmittag war gut organisiert und ein toller Erfolg, was unserer Bruderschaft ein dickes Lob von Kreisbundesmeister Gottfried Reuter einbrachte.

Beim Bundesfest 2005 in Leverkusen erhielt der Präsident, stellvertretend für alle Mitglieder aus den Händen von Hochmeister Prinz zu Sayn-Wittgenstein eine Wandplakette für das Engagement im Jahre 2004 zu Gunsten der Krebsstation der Kinderklinik Amsterdamerstraße in Köln.
Der Ausschuss für karitative Aufgaben beim Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften vergibt diese Preise jährlich an Bruderschaften für besonderes Engagement im karitativen Bereich.

Im Jahre 2009 stellte die Bruderschaft mit Lutz Imgrund zum 1. Mal in der Vereinsgeschichte einen Repräsentanten auf Bezirksebene. Am 02. März erzielte er beim Bezirksschüler-u. Prinzenschießen die höchste Ringzahl und wurde beim Bruderschaftstag von Bezirkspräses Kaplan Walter Hütten und Bezirksbundesmeister Franz-Josef Hallstein zum Bezirksschülerprinz 2009 / 2010 gekrönt.

Beim Schützenfest 2010 errang Gerd Hoch zum 3. Mal die Königswürde und wurde bei der Krönung zum Schützenkaiser ernannt. Er ist somit der 2 Schützenkaiser in der Vereinsgeschichte, vor ihm gelang dies im Jahre 1992 Walter Malek

Mit den turnusmäßigen Neuwahlen 2012 fand eine notwendige Verjüngung des Vorstandes statt.
Jochen Imgrund kandidierte nicht mehr als stellvertretender Präsident, steht aber dem Vorstand weiterhin als Beisitzer zur Verfügung. An seiner Stelle wurde mit Margret Schmitz erstmalig in der Bruderschaft  eine Frau als stellvertretende Präsidentin  gewählt.
Ingo Anton schied nach 20-jähriger Tätigkeit als Kassenwart aus. Für ihn rückte Sarah Schmitz auf diesen Posten.
Ebenfalls nach 20 Jahren, als Präsident der Bruderschaft, stellte sich Lorenz Fuss nicht mehr zur Wahl. Nach seiner 20-jährigen Amtszeit , bisher die längste Präsidentschaft der Vereinsgeschichte , übernahm Achim Rott dieses Amt.
Außerdem wurden Volker Dreschmann und Martin Gierdal als Beisitzer, sowie Kerstin Hoch als Schriftführerin  neu in den geschäftsführenden Vorstand gewählt.

 

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